TEMPO - Biodiversität und Bebauung auf Zeit

(1) Modellplanung Gleisdreieck I - Einführung

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Das 32 ha große Areal „Gleisdreieck“ in Berlin liegt südlich des Potsdamer Platzes und westlich des Stadtteils Kreuzberg. Seit über 40 Jahren ist es ungenutzt. Im Rahmen der Bemühungen, das Areal wieder in das städtische Gefüge einzugliedern, wurde ein landschafts-planerischer Ideen- und Realisierungswettbewerb ausgeschrieben, an dem wir uns mit einem Entwurf beteiligten.

 

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Abb. 2. Modellplanung Gleisdreieck: Veränderungen in der räumlichen Verteilung verschiedener Typen urbaner Wildnis im Laufe der Zeit.

Wir entwickelten das Parkkonzept „Park in Motion“, das sich durch einen Wechsel von urbaner Kulturlandschaft und urbaner Wildnis auszeichnet. Das Flächenverhältnis von „Natur“ und „Nutzung“ wurde dabei im Vorfeld festgelegt. Wenn Naturraum an einer Stelle durch eine Form der Nutzung gestört wird, wird an anderer Stelle ausreichend Fläche zur Rekolonisation für Tiere und Pflanzen zur Verfügung stehen. Die so entstehenden Mosaikzyklen nehmen etwa ein Drittel des Parks ein. Dieser raum-zeitliche Zyklus eines Mosaiks von Nutzung und Sukzession hat mehrere Ziele:
  • Er schafft die Voraussetzung für einen dynamischen, siedlungstypischen Naturschutz, der langfristig eine diverse, artenreiche Landschaft mit unterschiedlichen Sukzessionsstadien erhält.
  • Er konserviert die Spuren der Bahngeschichte und akzeptiert zugleich den vergänglichen Charakter städtischer Nutzungen. Er zeigt, wie Natur sich entwickelt und deutet an, wie sie sich Siedlungsflächen zurückholt, wenn diese aus der Nutzung fallen.
  • Die temporäre Nutzung durch Ausstellungen, Sport und Spiel legt sich nicht langfristig fest. Temporäre Architekturen unterstützen die gewollte Veränderung. So wird eine dauernde Anpassung an die sich verändernde urbane Kultur ermöglicht.

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