TEMPO - Biodiversität und Bebauung auf Zeit

Zusammenfassung

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Die Untersuchungen zur Biodiversität haben gezeigt, dass auf Stadtbrachen ein weites Spektruml von Arten beheimatet ist.

Bei den Insekten konnten die Art-Umweltbeziehungen für den Großteil der Arten gut und auch allgemeingültig mit Habitatmodellen abgebildet werden. Es wurde deutlich, dass weniger das Flächenalter, sondern vor allem die Vegetationsstruktur eine überragende Bedeutung für das Artvorkommen hat. Ein Nebeneinander aller Sukzessionsstadien ist notwendig, um allen Arten ein Überleben zu ermöglichen. Grundsätzlich ist die Artengemeinschaft dominiert von Arten, deren biologische Eigenschaften ein schnelles Besiedeln neuer Flächen erlauben (Polyphagie, Überwinterung als Ei, 2 Generationen / Jahr).

Auch bei den Pflanzen zeigte sich kein deutlicher Zusammenhang von Artenreichtum und Flächenalter. Insgesamt scheinen hohe Artenzahlen besonders dann möglich, wenn Arten früher und mittlerer Sukzessionsstadien nebeneinander vorkommen. Wann dies auf einer Fläche der Fall ist, hängt stark von den Ausgangsbedingungen zu Sukzessionsbeginn ab (z.B Vorhandensein von Bauschutt im Boden). Hinsichtlich der biologischen Merkmale der Arten wurde deutlich, dass die Aspekte Ausbreitung in Zeit und Raum wie auch die vegetative Überdauerung auf der Fläche eine bedeutsamere Rolle zu spielen als Merkmale wie das Investment in Reproduktion oder die Lebensdauer einer Pflanze.

Insgesamt konnten die Art-Umweltbeziehungen der Pflanzen schlechter mit Habitatmodellen abgebildet werden als die der Tiere. Die stark differierenden Umweltbedingungen in unterschiedlichen Städten erschweren die Ableitung allgemeingültiger Habitatmodelle. Eine übergreifende Analyse großer Datensätze könnte hier vermutlich robustere Ergebnisse bringen.

Das Teilprojekt Architektur zeigte, dass es eine Vielzahl sinnvoller Möglichkeiten für temporäre Bauten gibt. Eine einzige beste Lösung für alle Fälle gibt es nicht, vielmehr gibt es für jeden Anwendungsbereich eine Reihe von geeigneten temporären Konstruktionen und Detaillösungen. Innovationsbedarf besteht im Bereich der mobilen Ver- und Entsorgung, die bei den meisten untersuchten Objekten kaum Berücksichtigung findet.

Die Luftbildanalysen mehrerer Gewerbegebieten in unterschiedlichen Städten über 5 Jahrzehnte machte deutlich, dass das Brachfallen von Gewerbeflächen auf jeden Fall Realität ist: mehr als die Hälfte der Flächen lag im Untersuchungszeitraum mindestens einmal brach.

Ob sich ein verstärkter Trend zur Beschleunigung der Nutzungszyklen abzeichnet, konnten die soziökonomischen Untersuchungen allerdings nicht empirisch nachweisen. Die allgemeine Veränderung der ökonomischen Rahmenbedingungen lassen dies für die mittlere Zukunft zumindest in Teilbereichen wahrscheinlich erscheinen.

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