TEMPO - Biodiversität und Bebauung auf Zeit

Zusammenfassung

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Die Modellplanungen demonstrierten, dass es schon heute möglich ist, realistische Szenarien zu entwerfen, in denen temporäre Nutzungen und temporäre Naturentwicklung sich geplant abwechseln. Jedoch existiert kein ideales planungsrechtliches Instrument, das solch einen Nutzungswechsel in allen Fällen verbindlich festschreibt. Je nach Situation können jedoch unterschiedliche planungsrechtliche Instrumente zur Anwendung kommen. Es erscheint sogar möglich, im Rahmen größerer Projekte die Eingriffsregelung „in situ“, also auf der Fläche, abzuarbeiten, wie wir anhand eines konkreten Beispiels zeigen konnten.

Das TP Modellierung machte sowohl bei Berücksichtigung der tatsächlich vorkommenden Arten (Landschaftsmodell) als auch bei der Untersuchung fiktiver Arten mit vorgegebenen Lebensraumansprüchen (Metapopulationsmodell) klar deutlich, dass eine dynamische Flächennutzung mit einem Wechsel von Bebauung und Brache für die Biodiversität sehr viel vorteilhafter ist als ein statische Landnutzung.

Die Simulationsergebnisse des Landschaftsmodells zeigten, dass für die berücksichtigten Pflanzen- und Tierarten bei einem Brachflächenanteil von etwa 40% und einem mittlere Alter der Flächen von ca. 10 – 15 Jahren für ein Maximum an Arten Lebensraum zur Verfügung steht. Hier finden auch die seltenen Arten ausreichend geeigneten Lebensraum.



Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass das Konzept „Biodiversität und Bebauung auf Zeit“ auch ungeplant Realität ist und eine hohe Biodiversität in Städten ermöglicht. Eine geplante Umsetzung ist auch unter Berücksichtigung planerischer, rechtlicher, ökonomischer und architektonischer Belange möglich und wünschenswert und würde zum dauerhaften Erhalt der urbanen Biodiversität ebenso wesentlich beitragen wie zur Lebensqualität der Bevölkerung. Um über Pilotprojekte hinaus zur Anwendung zu kommen, ist allerdings ein Paradigmenwechsel erforderlich, um den städtischen Brachen ihr Image als möglichst schnell zu beseitigendes Übel zu nehmen.



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