TEMPO - Biodiversität und Bebauung auf Zeit

(10) Biologische Merkmale II: Häufigkeit von Merkmalen innerhalb der Brachearten

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Tab. 3. Häufigkeit von Merkmalen bei Zikaden.                (a) Prozentuale Häufigkeit von Merkmalsausprägungen innerhalb der Artenpools Deutschlands bzw. der untersuchten Brachflächen und (b) innerhalb der Artbeobachtungen auf den Brachflächen. + / – stehen für signifikante (p≤0.05) höhere/niedrigere Anteile innerhalb der Brachearten als innerhalb des deutschen Artenpools (a) bzw. innerhalb der Beobachtungen als innerhalb der Brachearten (b).

Wir verglichen die Häufigkeit von Merkmals-Ausprägungen innerhalb des Brachflächen-Artenpools mit der innerhalb des deutschen Artenpools. Merkmale, die mit jungem Flächenalter korreliert waren, waren innerhalb der Brachearten überdurchschnittlich häufig vertreten. Zudem kamen die Arten mit Pionier-Merkmalen innerhalb des Brachflächen-Artenpools besonders häufig vor.

Stadtbrachen bieten also nicht allen Arten gleichermaßen potentiellen Lebensraum. Arten, die aufgrund ihrer biologischen Eigenschaften befähigt sind, junge Flächen rasch zu besiedeln, die also nur unspezifische Ansprüche an ihre Wirtspflanzen stellen und eine kurze Generationenfolge aufweisen, sind deutlich im Vorteil. Diese typischen Brachearten profitieren von einem raschen Flächen-Turnover und sind sogar darauf angewiesen.

Viele Arten kommen jedoch weniger gut mit der Dynamik eines städtischen Lebensraums zurecht. Diese Arten könnten von einigen älteren und gut verbundenen Flächen profitieren. Merkmale zur Ausbreitungsfähigkeit könnten das Bild sicherlich noch verfeinern, jedoch liegen hier für die wenigsten Arten Daten vor.

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