TEMPO - Biodiversität und Bebauung auf Zeit

(10) Metapopulationsmodell A – Flächen-Turnover & ökologische Nische

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Abb. 10. Überlebenswahrscheinlichkeit der Metapopulation in Abhängigkeit des Flächen-Turnovers. Links für unterschiedliche Optima (bei Nischenbreite = 7), rechts für unterschiedliche Nischenbreiten (bei Optimum = 35). Brachflächenanteil = 0.25.

 

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Abb. 11. Anteil von Brachflächen mit Habitatqualität >0.5 in Abhängigkeit des Flächen-Turnovers. Dargestellt sind 3 verschiedene Nischenoptima (NO). Nischenbreite = 7.

Bei sehr langsamem Flächen-Turnover überlebte die Metapopulation bei keiner der simulierten Arten, unabhängig von der Lage des Nischenoptimums (Abb. 10 links). Alle Arten brauchen also eine gewisse Dynamik. Die Art junger Sukzessionsstadien (NO = 2) überlebte immer, wenn der Flächen-Turnover höher als 0.2 war, die Flächen also ein mittleres Alter von 5 Jahren erreichen, bevor sie wieder bebaut werden. Die Art mittlerer Sukzessionsstadien überlebte auch bei noch langsameren Turnover-Raten immer. Dagegen hatte die Metapopulation der Art mit Optimum 35 Jahre nur dann eine hohe Überlebenswahrscheinlichkeit, wenn die Flächen im Schnitt ein Alter von 25 – 100 Jahren erreichten. Die Art mittlerer Sukzessionsstadien zeigte sich also am tolerantesten gegenüber unterschiedlichen Turnover-Raten. Arten später Sukzessionsstadien scheinen dagegen in sehr dynamischen Habitaten ebenso einen Nachteil zu haben wie in sehr undynamischen. Dies liegt daran, dass der Anteil geeigneter Flächen für sie immer gering ist, während für die Arten früher und mittlerer Sukzessionsstadien viele geeignete Flächen zur Verfügung stehen (Abb. 11).

Je weiter die Nischenbreite, desto weiter war auch der Bereich tolerierter Turnover-Raten (Abb. 10 rechts). Eine sehr geringe Nischenbreite erlaubte dagegen praktisch nie ein sicheres Überleben. Besonders sensibel sind also Arten, die sehr eng an ein ganz bestimmtes Sukzessionsstadium gebunden sind.

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