TEMPO - Biodiversität und Bebauung auf Zeit

(6) Landschaftsmodell B – Landnutzung statisch vs. dynamisch

Bild 6/12  Bild

Bild Druckversion

Bild

Abb. 6. Vorhergesagte Artenzahl von Pflanzen (links) und Insekten (rechts) bei dynamischer und statischer Landnutzung.



In Untersuchung B haben wir den Einfluss von statischer und dynamischer Landnutzung auf den Artenreichtum quantifiziert. Dabei veränderten sich für die Szenarios der statischen Landnutzung die Flächennutzung über die Zeit nicht, bebaute Flächen blieben also bebaut und Brachflächen unbebaut. Dabei hatten alle Flächen exakt das gleiche Alter. Eine solch statische Anordnung würde etwa entstehen, wenn bestimmte Flächen für den Naturschutz reserviert und mit Pflegemaßnahmen in einem entsprechenden Sukzessionsstadium konserviert würden. Bei der dynamische Landnutzung dagegen wurde ein gewisser Anteil von Brachflächen jedes Jahr in Nutzung genommen, während ein Teil der genutzten Flächen brach fiel. Für die statische Landnutzung simulierten wir 9, für die dynamische 5 Szenarien mit jeweils unterschiedlichen Turnover-Raten.

Die statische Landnutzung hatte sowohl auf die Pflanzen- als auch auf die Insektenarten einen negativen Einfluss (Abb. 6). Im Vergleich mit dem jeweiligen dynamischen Szenario war der Artenreichtum immer geringer. In den statischen Szenarios sank die Artenzahl mit zunehmendem Flächenalter dramatisch, wobei dieser Effekt bei den Pflanzen schon nach 10 Jahren auftrat und damit sehr viel schneller als bei den Insekten (40 Jahre). Daraus wird deutlich, wie sehr die Biodiversität auf eine dynamische Nutzung angewiesen ist, da nur so ein räumliches Nebeneinander unterschiedlicher Sukzessionsstadien und damit unterschiedlicher Habitate gewährleistet ist.

weiter

Bild 6/12  Bild