TEMPO - Biodiversität und Bebauung auf Zeit

(4) Landschaftsmodell A – Einfluss von Brachflächenanteil und Turnover I

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Abb. 4. Einfluss von Brachflächenanteil und Turnover auf Biodiversität (oben) und Seltenheit (unten) der modellierten Pflanzenarten (links) u. Insektenarten (rechts). Rot eingekreist die Kombination aus Brachflächenanteil und Turnover, bei der Biodiversität bzw. Seltenheit am höchsten sind.

Um den Einfluss von Brachflächenanteil und Brachflächen-Turnover herauszuarbeiten (Untersuchung A), haben wir 45 Szenarien mit unterschiedlichen Kombinationen dieser beiden Szenarien simuliert (Tab. 1).

Die Biodiversität stieg sowohl bei den Pflanzen als auch bei den Insekten mit steigendem Brachflächenanteil und Brachflächenalter.

Für die Pflanzen nahm die durchschnittliche Seltenheit mit schneller werdendem Turnover zu. Viele regional seltene Arten profitierten also vom Vorhandensein vieler junger Flächen. Im Gegensatz dazu nahm der Seltenheitswert der Insekten mit zunehmendem Turnover ab. Die Mehrheit der regional seltenen Insekten wurden somit von einer höheren Anzahl von Flächen fortgeschrittener Sukzessionsstadien begünstigt. Der Brachflächenanteil hatte jeweils einen positiven Einfluss auf die Seltenheit.

Die Simulationsergebnisse zeigten, dass bei einem Brachflächenanteil von etwa 40 % und einem mittlere Alter der Flächen von ca. 10 – 15 Jahren für ein Maximum an Arten Lebensraum zur Verfügung steht und gerade auch die seltenen Arten ausreichend geeigneten Lebensraum finden. Bei dieser Konfiguration würde die mittlere Lebensdauer der genutzten Flächen und damit der Gebäude etwa 22 Jahre betragen, wobei einige einen deutlich längeren Zeitraum erhalten blieben und andere kurzlebiger wären.

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