TEMPO - Biodiversität und Bebauung auf Zeit

(1) Stadtbrachen als Lebensraum

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Abb.2. Unterschiedliche Sukzessionsstadien von Stadtbrachen.

Städte bieten eine Vielzahl von Lebensräumen, die im Wesentlichen vier Typen zugeordent werden können: (1) Stadtwälder, (2) Relikte der historischen Agrarlandschaft, (3) gärtnerisch angelegtes Grün und (4) Stadtbrachen.

Stadtbrachen können ganz unterschiedlichen Ursprungs sein. Aufgegebene Fabrikgelände, Abrissflächen und Baulücken zählen ebenso dazu wie stillgelegte Gleisanlagen und Industriehalden. Manche Flächen sind weniger als einen Hektar groß, andere besitzen ein Vielfaches dieser Größe. Je nach Lage sind Brachen gut mit anderen städtischen Habitaten verbunden oder liegen völlig isoliert wie eine Insel im Häusermeer. Je nach ihrer Vorgeschichte unterscheiden sich Brachflächen deutlich. Befindet sich etwa Bauschutt im Boden, führt dies zu gut durchlüfteten Böden, die Carbonatfreisetzung aus dem Mörtel erhöht den pH-Wert des Bodens.

Innerhalb der urbanen Habitate stellen Stadtbrachen einen ganz besonderen Lebensraum dar. Obwohl sie erst durch menschlichen Einfluss entstehen, sind sie in ihrer Entwicklung doch in der Regel völlig vom Menschen unbeeinflusst. Neue Brachen ändern durch die natürliche Sukzession rasch ihren Charakter von fast offenen Flächen, die spärlich von annuellen Pflanzen besiedelt werden, über dichte Gras- und Staudenbestände zu Gebüschen und Wäldern. Brachen stellen also einen sehr diversen Lebensraum dar, in dem ein Großteil der städtischen Flora und Fauna beheimatet ist. Damit kommt ihnen eine entscheidende Rolle beim Erhalt der urbanen Biodiversität zu.

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