TEMPO - Biodiversität und Bebauung auf Zeit

(6) Habitatmodelle für Einzelarten

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Bild© Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, Orthophotomosaike Berlin, 2002. 

Abb. 6. Aktuelle und potentielle zukünftige Vorkommen der neophytischen Art Senecio inaequidens auf den Berliner Plots.


Nur für Arten, die auf mindestens 10 Plots in einem der Untersuchungsgebiete vorkamen, erstellten wir Habitatmodelle (66 Arten). Von den Umweltparametern verwendeten wir nur 9 Parameter (s. Tab. 4), die untereinander nicht stark korreliert waren. Für Nährstoff- und Wasserversorgung konnten wir mit Hilfe einer Hauptkomponentenanalyse jeweils mehrere Einzelparameter auf eine einzige Größe reduzieren. Wie auch im TP Tierökologie verwendeten wir logistische Regression. Multiple Modelle wurden mit einer vorwärts-schrittweisen Variablenauswahl erstellt.

Die Einzelartmodelle spielten im TP Modellierung eine größere Rolle. Hier verwendeten wir sie hauptsächlich, um Arten zu identifizieren, die auf die untersuchten Umweltparameter reagieren („responsive species“). Dies war bei 39 Arten der Fall (AUC der Einzelartmodelle > 0.7, R2N > 0.2). Diese Arten wurden im nächsten Auswertungsschritt in funktionelle Gruppen eingeteilt.

Darüber hinaus sind solche Einzelartmodelle auch gut geeignet, um potenziellen Lebensraum von in Ausbreitung befindlichen Arten auszumachen. Dies gilt etwa für den Neophyten Senecio inaequidens, der in Bremen Ende des 19. Jahrhunderts eingeschleppt wurde und dort heute eine weite Verbreitung hat. In Berlin ist die Art jedoch erst seit Kurzem heimisch. Hier ist in den nächsten Jahren mit einer starken Ausbreitung zu rechnen. Mit Hilfe des Habitatmodells lässt sich vorhersagen, auf welchen der untersuchten Flächen eine Ansiedlung wahrscheinlich ist (Abb. 6).

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